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Secondhand statt Fast Fashion – das geht!

Secondhand statt Fast Fashion – das geht!
Foto:  HAZ

Mit gutem Gewissen shoppen gehen: Unsere Autorin Ronja erklärt, warum sie große Modeketten meidet und lieber secondhand kauft. 


Gedeckte Braun- und Rottöne, schmal geschnittene Halbstiefel und glänzender Samtstoff – die Schaufensterpuppen haben ihre bunten Sommerkleider bereits gegen die neueste Kollektion für kältere Jahreszeiten getauscht. Schick, denke ich und nehme mir trotzdem fest vor, es nicht mit dem Herbstshopping zu übertreiben. Schließlich habe ich noch genug Klamotten aus dem letzten Jahr – und außerdem wurden die wenigsten der Kleidungsstücke in den Schaufenstern nachhaltig produziert.

HAUPTSACHE GÜNSTIG?

19 Prozent der Fast-Fashion-Klamotten werden laut Greenpeace fast nie getragen. Foto: Jakob Owens

Als Teenager wollte ich mich unbedingt genauso anziehen wie alle meine Mitschüler. H&M oder New Yorker gehörten da zum Standardprogramm. Modisch und günstig – klingt wie die ideale Mischung. Doch dann habe ich im Kunstunterricht von Fast Fashion gehört und mich näher mit den Folgen meiner Shoppingausflüge beschäftigt. Plötzlich war mein Verlangen nach der neuesten Kollektion von Zara und Co. gar nicht mehr so groß.

Fast Fashion ist ein Geschäftsmodell, das von vielen Modeketten betrieben wird: Durch ein immer schneller wechselndes Angebot soll der Kunde zum Kauf angeregt werden. Billigproduktionen und schlechte Arbeitsbedingungen in den Fabriken sind die Folge. Jedes fünfte Kleidungsstück, das auf diesem Weg produziert wird, landet ungenutzt im Kleiderschrank und wird so gut wie nie getragen, ermittelte Greenpeace 2015. Dass ich das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, war mir schnell klar – und ich begann in kleinen Schritten mein Kaufverhalten zu ändern.

EINKAUFEN MIT GUTEM GEWISSEN

Stylish: Dass nachhaltig nicht altbacken aussehen muss, zeigt Greenality. Foto: Anna Neela Urban

Aufs Shoppen wollte ich natürlich trotzdem nicht verzichten. Seit drei Jahren liebe ich es deswegen, in Secondhandläden zu stöbern. Auch auf Basaren und im Kleiderschrank meiner Oma habe ich schon echte Schätze gefunden: Dicke Wollpullis, die gerade wieder in Mode sind, oder schicke Blusen für einen Abend im Theater. Auf diese Kleidungsstücke werde ich immer wieder angesprochen – für ein T-Shirt von der Stange habe ich noch nie ein Kompliment bekommen.

Aber auch bei neu produzierter Ware kann man auf Nachhaltigkeit achten. Greenpeace hat Anfang des Jahres eine Liste mit Geschäften veröffentlicht, die unter fairen Arbeitsbedingungen und mit niedrigem Ressourcenverbrauch Kleidung produzieren. In Hannover zählen hierzu Greenality und Maas Naturwaren.

Die sogenannte Slow Fashion bietet zwar keinen so raschen Sortimentswechsel wie die großen Ketten, doch die nachhaltigen Kleidungsstücke sind oftmals schlicht gehalten und überdauern so auch mehr als eine Saison.

UPCYCLING STATT WEGWERFEN

Auch nachhaltig produzierte Kleidung kann kaputt gehen. Doch deswegen muss man diese nicht gleich wegwerfen. Mit der Nähmaschine lässt sich alte Kleidung schnell reparieren oder individuell umstylen – also upcyceln. Seit Jahren bin ich selbst stolze Besitzerin einer roten, aus alten Shorts genähten Handtasche, die mir eine Bekannte entworfen hat. Sie ist ein echtes Lieblingsstück – und ganz sicher nichts, was man im Massenkleidungsgeschäft um die Ecke findet.

Ronja Wirts


Über den Autor/die Autorin:

MADS-Team

Unter diesem Namen sammeln wir Beiträge von Gastautorinnen und -autoren, Autorenkollektiven oder freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei MADS. Die Namen des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin stehen unter dem einzelnen Beitrag.

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